Slowenienreise des Oberkrainerclubs Prijatelji od Slovenjia 2017
Eine neue Ära hat begonnen. Es war die erste Reise die unser erster offizieller Präsident des Oberkrainer-Club Prijatelji od Slovenia, Sepp Duss, organisiert hatte. Wir Prijatelji’s waren bis anhin, was die Organisation dieser Reise im Mai betrifft, auf hohem Niveau verwöhnt worden. Und so viel schon vorab, Sepp hat diese Reise nahtlos perfekt organisiert, so wie wir uns das bis anhin gewöhnt waren. Nicht nur, dass er diese Reise zum ersten Mal organisierte, sondern auch mit einigen im Vorfeld Unannehmlichkeiten zu kämpfen hatte und dies in seiner ruhigen und besonnenen Art abhandelte. Leider hatten viele Oberkrainerfreunde die Reise kurzfristig abgesagt und auch der Chauffeur, welcher eigentlich Sepp entlasten sollte, musste sich kurzfristig krankheitshalber abmelden.
So starteten wir alsdann bereits zum siebten Mal mit zwei Bussen am 11. Mai in Richtung Slowenien. Wie immer lenkte Max Ochsner ab Obfelden sein Gefährt und neu startete der Car von Sepp bereits ab Wald ZH. Wie gewohnt trafen sich die Reiseteilnehmer zum ersten Mal an der Raststätte im Rheintal. Wobei die Bezeichnung Raststätte für das vorhandene Provisorium wohl eher etwas übertrieben sein dürfte. Nach dem Kaffee gestärkt ging die Fahrt weiter in Richtung Oberkrain. Dabei wurde das traditionelle Jassturnier, an welchem insgesamt 31 Teilnehmer um den Sieg kämpften, in beiden Bussen durchgeführt.
Nach einer langen Fahrt, infolge Stau auf der Autobahn und der Wartezeit wegen Blockabfertigung am Karawankentunnel, wurde dann das Golf Hotel in Bled mit einiger Verspätung erreicht und vergessen war die mühsame Fahrt. Im Eingangsbereich empfing uns nämlich derselbe Akkordeonist in slowenischer Tracht wie letztes Jahr und begrüsste uns musikalisch. Aber nicht nur Oberkrainermusik gehört zu Slowenien, sondern selbstverständlich auch der Slivowitz. Slivowitz ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen Obstbrand aus Pflaumen und wurde aus dem slawischen Wort Sliwa für Zwetschge abgeleitet. Die wunderschönen und neu renovierten Zimmer bezogen, sich an dem reichlich gedeckten Buffet verpflegt, eröffnete Sepp Duss die 1. ausserordentliche Generalversammlung. Obschon mehrere Traktanden behandelt werden mussten, ging die GV sehr speditiv über die Bühne.
Und wer jetzt dachte dieser Tag sei schon vorüber…der hatte recht…aber wer die Prijatelji’s kennt, der weiss, dass der Tag in Slowenien 24h hat; dies jedoch ohne die Nacht gerechnet. Von der Lobby herkommend erklang plötzlich das Trompetenecho und das Ensemble Karawanke unter der Leitung ihres Chef’s und Akkordeonisten Matjaz Slivnik betraten musizierend den Speisesaal. Zwei Stunden lang gab das Ensemble, welches nicht in Originalbesetzung aufspielte, ihr Können zum Besten. Sogar der Trompeter von Saso Avsenik, Jan Tamse, trat als Überraschungsgast auf und demonstrierte sein Können auf seinem Instrument. Um Mitternacht konnte dann noch das happy birthday angestimmt werden, da Matjaz seinen 43. Geburtstag feiern durfte. Nach Mitternacht wurde der neue Tag mit Musik von den eigenen Musikanten der Prijatelji’s begonnen und der Barkeeper wusste bereits zu diesem Zeitpunkt, dass auch er nicht rechtzeitig ins Bett kommen würde.
Am Freitag wäre eigentlich eine längere Fahrt in den herrlichen Julischen Alpen mit dem Endziel Kranjska Gora geplant gewesen. Aufgrund des schlechten Wetters wurde jedoch die Route über Italien ausgelassen und der Weg führte direkt zuerst nach Planica zu den Skisprungschanzen. Unsere Reiseleiterin wusste dennoch viel Interessantes während der Fahrt über die Region zu erzählen. Die gesamte Anlage bzw. Infrastruktur rund um die Skisprungschanzen war beeindruckend. Bei der Ankunft war leider lediglich nur der Auslauf der grössten Schanze zu sehen, der Rest blieb in den Wolken verborgen. Kurz vor der Abreise jedoch gaben die Wolken die Sicht auf die Sprungschanze frei. Die Schanzen in Planica sind für die Sportler mit der Sesselbahn erreichbar, wer jedoch noch mehr Sport benötigt kann auch die 1787 Stufen benützen, um auf die Grossschanze zu gelangen. Ich muss gestehen, dass ich den Ausführungen der Reiseleitern einfach mal so geglaubt habe und ich habe auch niemand anderen gesehen der die Stufen nachgezählt hätte. Der Rückweg führte uns über Kranjska Gora. Auch da wusste die Reiseleiterin einiges zu berichten, obschon wieder einige Reisende ein Lokal entdeckten, in welchem es schon vor dem Mittagessen Aperol gab. Die Namen der Übeltäter sind der Redaktion bekannt und werden nur gegen einen Aperol herausgegeben... ! Apropos Mittagessen; dies durften wir im Hotel Kotnik zu uns nehmen. Aber nicht nur ein hervorragendes Essen erwartete uns in diesem Lokal.
Da tauchte nämlich ein uns bestens bekanntes Gesicht auf. Der Jubilar vom letzten Abend, Matjaz Slivnik, empfing uns mit zwei weiteren, wie sich im Verlaufe herausstellte, Spitzenmusikern. Dieses Trio war der absolute Wahnsinn und für beste Unterhaltung war gesorgt. Auch in diesem Lokal wurde für Matjaz das happy birthay angestimmt und die süsse Überraschung, in Form von Eis, Kuchen und Früchten folgte zugleich. Frisch gestärkt und mit immer noch dieser herrlichen Musik in den Ohren, wurden wir zurück ins Golf Hotel gefahren. Viel Zeit um sich an der Bar niederzulassen blieb leider nicht, denn der nächste Höhepunkt stand bereits bevor.
Gemeinsam fuhren wir in die Wiege der Oberkrainermusik, nämlich nach Begunje ins Gasthaus Avsenik. Das Museum und der Film über die Geschichte von Slavko Avsenik sind beeindruckend. Im Anschluss spielte das Gorenjski Kvintet und verwöhnte uns während rund vier Stunden mit feinster Musik aus Oberkrain. Auch kulinarisch kamen wir nicht zu kurz, da für jeden die Hirtenjause bereits vorbestellt worden war. Auch dieser wunderschöne Abend ging leider viel zu schnell vorüber...oder vielleicht doch nicht? Die Bar im Golf Hotel liegt so dermassen ungünstig, dass man fast nicht daran vorbeikommt. So waren wieder einige Prijatelji's nicht genug willensstark um direkt die Nachtruhe zu geniessen. Einige hatten offenbar noch nicht genug Musik gehört und so spielten die mitgereisten Musikanten bis in die frühen Morgenstunden an der Bar.
Am Samstagmorgen war dann ersichtlich, wer es nicht rechtzeitig ins Bett geschafft hatte. Mit ausschlafen war nämlich nichts an diesem Tag, denn ein besonderes Ereignis stand uns bevor und so durften wir bereits kurz nach 8 Uhr morgens die Busse wieder besteigen. Am Bahnhof in Bled angekommen, wurden uns bereits wieder Häppchen und eine klare Flüssigkeit in kleinen Gläschen angeboten, was angesichts des vergangenen Abends nicht von allen Teilnehmern gleichermassen intensiv genützt wurde. Unter anderem war der Bürgermeister von Bled anwesend und die Szene über die Eröffnung der ersten Eisenbahnfahrt nach Italien wurde von vielen Mitwirkenden inszeniert.
Danach durften wird den Museumszug besteigen und eine zweistündige Fahrt stand uns bevor. Entlang der malerischen Wocheinerbahn, mit Blick auf den Bleder See, über zahlreiche Schluchten, Brücken und Viadukte führte uns die Fahrt nach Kanal. Während der Fahrt wurden wir von zwei Akkordeonisten begleitet, welche uns natürlich mit einigen Oberkrainer Titeln verwöhnten. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt und so konnten wir die auf uns warteten Busse in Kanal besteigen. Max und Sepp führten uns in der Folge entlang der Soča an den Dörfern Anhovo und Plave vorbei in die westliche Slowenische Weinbauregion Goriška Brda.
Dort angekommen durften wir eine Führung durch den grössten Weinkeller der Region geniessen und ja, natürlich auch den Wein kosten. Ihm Shop wurde danach munter eingekauft und da man sich angeblich nicht nur von Flüssigem ernähren sollte, führten uns die beiden Chauffeure nach Gonjače.
Das Dorf liegt erhöht inmitten der Weinbauregion und von weitem ist schon der ca. 25 Meter hohe Turm zu sehen. Dieser Turm hatte es dann ganz offensichtlich zwei Musikanten angetan und ohne zu zögern standen sie kurz darauf mit ihren Instrumenten auf der obersten Plattform. Die Aussicht war einfach umwerfend. Vom VipavaTal, bis zum Karst, dem Friaul in Italien, den Dolomiten und die Julischen Alpen war eine wunderbare Rundumsicht zu geniessen. Der anschliessende Imbiss mit musikalischer Unterhaltung der eigenen Musikanten, stärkte uns für die Rückfahrt nach Bled.
Nach einem intensiven Tag stand uns aber noch der Abend bevor. Nach dem Nachtessen im Hotel fuhren wir nach Bohinj ans 31. Alpsi Večer. In der Halle Danica wurde uns dann während rund 4 Stunden ein LiveProgramm geboten, dass manch einem Zuhörer noch lange nachgeklungen haben mag. Bei strömendem Regen traten wir dann doch etwas dem Tag tribut zollend die Rückreise ins Hotel an. Die leidige Geschichte mir der Bar wurde ja bereits erläutert und auch an diesem Abend vielen einige Prijatelji's diesem Umstand zum Opfer und natürlich wurde auch wieder musiziert. Der Barkeeper wurde erst um 04:00 Uhr in den Feierabend entlassen.
Der Sonntag durfte dann etwas gemütlicher gestartet werden. Nach dem Ausschlafen fuhren wir dieselbe Strecke wie am Abend zuvor nach Bohinj. Das Wetter meinte es jedoch etwas besser als am Vorabend und so konnten wir unser Mittagessen auf der Terrasse des Hotel Center geniessen. Da wiederum viele Musikanten ihre Instrumente dabei hatten, wurde natürlich auch wieder ausgiebig musiziert. Nicht nur den Prijatelji's gefiel offenbar die Musik. So gelang es den Musikanten aus Musik Alkohol zu erzeugen, welcher von einem englischen Touristen mit seiner Gattin spendiert wurde. Einige genossen mit einem Spaziergang die wunderbare Umgebung und Andere wiederum machten es sich vor dem gewaltigen Felsen beim Bohinj See gemütlich. Bei der Rückfahrt konnte noch ein letztes Mal die wunderschöne Gegend zwischen Bohinj und Bled bestaunt werden. Im Hotel angekommen blieb genügend Zeit und sich für den letzten Abend frisch zu machen. Nach dem Nachtessen folgte die Rangverkündigung des Jass-Turniers und der Abend wurde zum letzten Mal mit Musik von den Prijatelji's beendet.
Nach vier intensiven Tagen stand uns also die letzte Nacht bevor. Am Montagmorgen ein letztes Mal das ausgiebige Buffet ausgekostet, mussten wir leider schon wieder die Heimreise antreten. Nach einer gemütlichen, aber langen Fahrt, konnten alle Reiseteilnehmer gesund und zufrieden mit vielen Erinnerungen im Gepäck zuhause abgeliefert werden. An dieser Stelle ein RIESIG-GROSSES-DANKESCHÖN an unseren beiden Chauffeure Max Ochsner und Sepp Duss für die professionellen und sicheren Fahrten, bei euch fühlt man sich einfach wohl im Car. Sepp, dir gebührt ein besonderer Dank. Da kurzfristig ein Chauffeur ausgefallen ist, musstest du entgegen deiner Planung selber fahren und somit auch auf vieles verzichten, wie zBsp auf die Fahrt mit dem Museumszug. Wir wissen, wie viel es braucht eine solche Reise auf die Beine zu stellen und auch dies hast du mit Bravur zusammen mit Hansueli Mächler, unserem Vize-Präsi gemeistert...DANKE, DANKE DANKE!!!
Auch ein besonderer Dank geht an Matjaz Slivnik der Chef der Karawanken. Praktisch an jeder Reise spielt er für die Prijatelji's auf und bringt Vorschläge für einen Ausflug. Sein Wissen und Netzwerk ist Gold wert für den Club! Und nicht zuletzt ein grosses Kompliment an euch alle liebe Freunde der echten Oberkrainer Musik. Nur dank Euch wurde diese Reise ein voller Erfolg.
Freuen wir uns also jetzt schon auf die nächste Reise wenn es wieder heisst "Bled wir kommen"
Euer Schreiberling
Dani